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     Mir ist bewusst, dass ich Tochter eines grausamen, see- lenlosen Vaters und einer naiven Mutter bin, der nicht klar war, wie wichtig es ist, Respekt vor sich selbst und vor den anderen zu haben.
     Mir ist bewusst, dass ihrer beider Blut in meinen Adern fließt, aber heute entscheide ich, ob und wie ich mir all das zunutze mache, wie ich das Erbteil des Erzeugers für mich fruchtbar mache.

Mit lauter Stimme. Jenseits der Gewalt die Wahrheit.

Eine mutige Erzählung. Ehrlich und berührend, lehrt uns „Eine geraubte Wahrheit“, durch den Schleier des Missbrauchs und der Gewalt hindurch zu blicken und Hoffnung zu schöpfen, wenn alles verloren scheint.  

Der kraftvolle Debütroman von Rosa Maria Mauceri ist das kostbare Zeugnis dass nur die Liebe uns die Kraft zu geben vermag, wieder aufzustehen: die Liebe zu uns selbst.

Rezension von Alfio Bonaccorso,
Executive Director des Festivals Taobuk während seines
Auftritts am 5 Oktober 2020 auf dem Festival.

 

Rosa Maria Mauceri, geboren in Belgien, lebt in München. „Eine geraubte Wahrheit“ ist ihr erster Roman, sie ist damit Kandidatin für den Literaturpreis „Storyteller Amazon“ 2020 gewesen.

 

Lieferbar als Kindle, in Taschenbuch und Hardcover, als Hörbuch bald auf Amazon lieferbar.   

     „Manchmal fühlt man sich im Leben unvollkommen, wie ein Teil dessen, was man hätte sein können. Vielleicht wurde im Mutterleib etwas unterbrochen und man hätte niemals allein aufwachsen sollen. Rosa hat dieses Gefühl seit jeher, als ob ihr etwas fehlen würde, etwas, das anderswo existieren könnte und das sie tatsächlich kennt: eine Zwillingsschwester.
     Ihr Leben ist voller Fragen. Warum musste ausgerechnet sie diese gesundheitlichen Probleme haben? Warum dieses ständige Gefühl der Unvollkommenheit? Warum hatte sie diesen unmenschlichen und gewalttätigen leiblichen Vater?
     Wenn man so viele Fragen hat, ist es schwer, jemanden zu finden, der die Antworten darauf hat. Von ihrer Mutter, die sich an diese unheilvolle Gestalt, diesen „Erzeuger“, gebunden hatte, konnte sie sicher keine Hilfe erwarten.
     Mit der Zeit jedoch beginnt Rosa die Gründe ihrer Mutter zu verstehen und auch das Leid, das sie ertragen musste. Eine Frage schweißt sie mit aller Macht zusammen:  Was ist mit meiner Schwester Rosa geschehen?
     Wie sich herausstellt, hat sie wirklich eine Schwester namens Rosa gehabt, mit demselben Namen wie sie. Ihre Schwester Rosa wurde am 30. Juni 1968 in Acireale geboren und anschließend für tot erklärt. Als sie anfängt, ihre Vergangenheit zu erforschen, weiß sie, dass es nicht einfach sein wird. Aber sie hatte ja keine Ahnung, was sie tatsächlich ans Licht bringen würde.“

ROSA MARIA MAUCERI

EINE GERAUBTE
WAHRHEIT

Rosa wird in eine schwierige Familie hineingeboren.

Der “Erzeuger ”, der leibliche Vater, versetzt seine Familie in Angst und Schrecken: seine Frau Filippa, Rosas Mutter, und später auch die Kinder, durchleben die Hölle in einem kulturell zurückgebliebenen Sizilien der 1960er Jahre.

Rosa wächst in einem Klima voller Furcht und Gefahr auf und erlebt täglich Gewalt, die sie ständig umgibt. Sie versucht dennoch, immer das Beste zu geben und zeigt schon früh ihren rebellischen Charakter. Auf Sizilien versucht sie, sich ein Leben aufzubauen, den Ort den sie  verlassen wird, mit dem sie jedoch für immer verbunden sein wird. Erst als sie erwachsen ist schafft sie es, sich ihrer Mutter zu nähern und ihre Geschichte zu erfahren.

So erzählt ihr ihre Mutter eines Tages nicht nur von dem Erzeuger und wie es zu der Ehe mit diesem abscheulichen Mann kam, sondern auch von einer Geburt, die ein tragisches Ende nahm. Der Name des tot geglaubten Mädchens ist Rosa Antonina. Als Rosa herausfindet, dass sie den Namen ihrer Schwester trägt, forscht sie nach, um allmählich herauszufinden, dass sie noch lebt und das sich hinter ihrem Verschwinden etwas furchtbares verbirgt...

Auszüge aus dem Buch

     „Kannst du dir das vorstellen? Es hätte eine andere Rosa geben können, eine Zwillingsschwester? Zwei Rosas, kannst du dir das vorstellen?“, fragte ich Deborah, eine meiner besten Freundinnen, immer wieder.
     „Nein, du allein reichst schon“, antwortete sie, und wir mussten lachen. Das war ein Spiel, mit dem ich versuchte, dieses Gefühl aus meinem Herzen zu verscheuchen.
     Aber tief in mir fühlte ich mich anders. Die Vorstel- lung, dass eine weitere Schwester existieren könnte, be- gleitet mich schon mein ganzes Leben lang, es war bei- nah zu einer Überzeugung geworden, die mich überallhin verfolgte.

     Ich drückte mein Lieblingsspielzeug so fest auf den Boden, dass die Fliesen zerkratzt wurden. Ich wollte den Boden verletzen, der für mich nur Schmerzen bereithielt.
     So machte ich es mit einem kleinen Kreisel aus feinem, buntem Metall, der mich heute an die siebziger Jahre er- innert, als ich geboren wurde.
     Ich ließ das Spielzeug auf diesem verdammten Boden kreisen, stumm und reglos blieb ich da stehen, während meine Augen den Kreisel fixierten.